06 02 2023

Top Investments 2022 in Baden-Württemberg

Mehr als 6.300 ausländische Unternehmen sind in Baden-Württemberg ansässig. Dank seiner Innovationsstärke, der Branchenvielfalt, den wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen und gut ausgebildeten Fachkräften ist THE LÄND als eine der wirtschaftsstärksten Regionen in Deutschland und Europa auch in Krisenzeiten attraktiver Standort für internationale Investoren, wie drei Top Investitionen von Pfizer, 247TailorSteel und Valmet Automotive aus dem Jahr 2022 zeigen.

Top Investments 2022 in Baden-Württemberg

 

Pfizer: Bekenntnis zur Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Freiburger Standorts

Mit einem Investitionsvolumen von knapp 300 Millionen Euro hat der US-amerikanische Pharmakonzern Pfizer das bestehende Werk am Standort Freiburg zu einer der weltweit modernsten Produktionsstätten der pharmazeutischen Industrie nach Industrie 4.0-Maßstäben ausgebaut. Im Mai eröffnete der Pfizer-Produktionsstandort in Freiburg mit seiner neuen „HighCon“-Fabrik ein Werk für die effiziente und zuverlässige Herstellung und Verpackung innovativer Medikamente für den weltweiten Markt.

Auf 13.500 Quadratmetern – ungefähr die Fläche von zwei Fußballfeldern – können künftig bis zu sieben Milliarden feste Tabletten und Kapseln zusätzlich hergestellt werden. Dadurch steigert der Freiburger Standort seine Gesamtkapazität um 140 Prozent und gehört zu den leistungsfähigsten Produktionsstätten im globalen Pfizer-Netzwerk. "Alle Maschinen und Abläufe sind intelligent mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien vernetzt, wodurch das Freiburger Pfizer Werk flexibler, schneller und ressourcenschonender produzieren kann", so Dr. Axel Glatz, Werksleiter in Freiburg, bei der Eröffnung des High-Containment-Werkes.

Baden-Württembergs Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, beglückwünschte das Unternehmen zu dieser Produktionsanlage: "Unter Berücksichtigung von Ressourceneffizienz und Energiemanagement wird hier ein hoch automatisierter und gleichzeitig nachhaltiger Produktionsprozess vom Pulver bis zur Tablette ermöglicht. Als Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg bin ich stolz, dass sich das Unternehmen damit zum attraktiven Standort Freiburg hier in Baden-Württemberg bekennt."

Pfizer ist mit dem Standort Freiburg, der Region und auch Baden-Württemberg als Unternehmen, Wirtschaftspartner und Arbeitgeber eng verbunden. Wie bei seinen vorherigen Investitionsprojekten kooperierte Pfizer beim Bau der HighCon-Anlage vornehmlich mit hochspezialisierten regionalen Partnerunternehmen. Zudem gehört das Pfizer Werk mit aktuell über 1.800 Mitarbeitenden zu den größten privatwirtschaftlichen Arbeitgebern der Region. Die Beschäftigtenzahl hat sich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt. Bis Ende 2022 soll sie erneut ansteigen – voraussichtlich auf 2.000 Mitarbeitende.

 

247TailorSteel: Maßgeschneiderte Metallprodukte im Handumdrehen dank Smart Technology

Als Best-Practice-Beispiel für die Automatisierung und Digitalisierung von Fertigungsprozessen gilt das neue Werk von 247TailorSteel im baden-württembergischen Langenau. In der Produktionsanlage, die im September 2022 fertiggestellt wurde, werden maßgeschneiderte Blech- und Rohrteile hergestellt. Mithilfe einer innovativen Online-Software unterbreitet das Unternehmen seinen Kunden rund um die Uhr Angebote in Echtzeit. Dank automatisierter Logistik-, Laser- und Biegeprozesse können die bestellten Produkte anschließend innerhalb von 48 Stunden gefertigt und geliefert werden.

Das niederländische Unternehmen hat insgesamt 60 Millionen Euro in das Langenauer Werk investiert und wird damit seinen Maschinenpark bis 2024 auf 36 Maschinen und über 250 Mitarbeitende aufstocken. Laut CEO Carl Berlo gab es gute Gründe für die Standortwahl in Baden-Württemberg: "Deutschland ist ein so großes Land und die Märkte, vor allem hier im Süden, sind sehr attraktiv. Baden-Württemberg bietet qualifizierte Arbeitskräfte und eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen. Außerdem befinden sich unsere Lieferanten für Metalle und die Autobahnen A7 und A8 in der Nähe. Wir hätten also keinen besseren Standort wählen können."

Aber nicht nur das Potenzial der Region hat überzeugt, auch die Projektumsetzung war ein voller Erfolg: "Aus heutiger Sicht haben wir unsere Ziele erreicht. Die Anlage in Langenau haben wir dank der örtlichen Baufirmen termingerecht fertiggestellt. Wir haben von Anfang an die Mitarbeitenden bekommen, die wir brauchen, sowohl bei der Anzahl als auch im Hinblick auf die Qualifikation. Auch die Kunden werden immer stärker auf uns aufmerksam", erklärt Tobias Höhnlein, Werkleiter der 247TailorSteel Deutschland GmbH.

Baden-Württemberg International (BW_i) war dem niederländischen Unternehmen bei der Ansiedlung in Baden-Württemberg behilflich. Die One-Stop-Agency des Landes für Investoren unterstützte 247TailorSteel bei der Standortsuche. CEO Berlo zufolge war das Unternehmen dank BW_i in der Lage, die potenziellen Standorte schnell einzugrenzen. "Glücklicherweise sind wir auf BW_i gestoßen, die uns beim Erreichen der nächsten Etappe mehr als unterstützt haben. BW_i ermöglichte Gespräche und machte uns mit der gängigen Praxis in der Region sowie mit den Bestimmungen vertraut, die wir zu beachten hatten. Ich glaube nicht, dass wir ohne die Zusammenarbeit mit BW_i so weit gekommen wären, wie wir es heute sind, jedenfalls nicht in diesem Zeitrahmen", so Berlo.

 

Valmet Automotive: Erste Batteriefabrik Deutschlands in Baden-Württemberg

Der finnische Automobilzulieferer Valmet Automotive hat seine erste Batteriefabrik in Deutschland gebaut. Durch das in Kirchardt nahe Heilbronn gelegene Werk werden rund 160 Arbeitsplätze geschaffen, davon etwa 120 in der Produktion und 40 in Verwaltung und Entwicklung. 

Am Standort in Kirchardt stehen Valmet Automotive auf dem Areal einer ehemaligen Druckerei rund 11.500 Quadratmeter Produktionsfläche zur Verfügung. Die Umbaumaßnahmen sind inzwischen weitgehend abgeschlossen und das Werk befindet sich im Produktionsanlauf. Gemäß den anspruchsvollen Nachhaltigkeitszielen von Valmet Automotive wird in Kirchardt von Anfang an C02-neutral produziert.

"Die bevorstehende Eröffnung des Batteriewerks in Kirchardt ist der nächste wichtige Schritt, um Valmet Automotive als führenden Systemlieferant für Batteriesysteme und -module zu etablieren. Der Standort Kirchardt ist perfekt, da er es uns ermöglicht, einerseits in der Nähe einiger unserer wichtigen Kunden zu produzieren und andererseits die Wege zu unseren deutschen Entwicklungsstandorten und unserem Batterie Test Zentrum in Bad Friedrichshall kurz sind", so Olaf Bongwald, CEO Valmet Automotive.

Valmet Automotive betreibt in Finnland an den Standorten Salo und Uusikaupunki bereits zwei Batteriefabriken. Die Entscheidung, in Deutschland eine weitere Batteriefabrik zu bauen, wurde vor dem Hintergrund getroffen, dass Valmet Automotive kürzlich von einem deutschen Automobilhersteller als Lieferant für ein Batterieprogramm beauftragt wurde. Bestandteil dieses Auftrags ist, dass im Sinne der Ressourcenschonung und zur Vermeidung unnötiger Transportwege die Batteriefertigung in räumlicher Nähe zum Kunden erfolgt.