In den ersten neun Monaten des Jahres 2017 exportierten Baden Württembergs Unternehmen Waren im Wert von 150,2 Milliarden Euro, das entsprach nach vorläufigen Ergebnissen einem Anstieg von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. Gleichzeitig legten nach Angaben des Statistischen Landesamtes die Importe mit plus 6,4 Prozent deutlich zu und erreichten einen Wert von 128,4 Milliarden Euro.
„Die aktuellen Exportzahlen zeigen, dass wir uns in Baden-Württemberg weiterhin auf einem stabilen wirtschaftlichen Wachstumspfad befinden. Im gesamten Jahr 2017 könnten die Exporte erstmals die 200 Milliarden-Marke knacken“, sagte Wissenschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut zu den aktuellen Zahlen.
Größere Nachfrage nach Maschinen und pharmazeutischen Erzeugnissen
Der schon im vergangenen Jahr einsetzende Nachfragerückgang bei „Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ hält nach wie vor an. In den ersten drei Quartalen 2017 sank in dieser für die baden-württembergische Exportwirtschaft bedeutendsten Warengruppe der Wert der Ausfuhren um 3,3 Prozent auf 34,4 Milliarden Euro. Deutlich aufgeholt hat hingegen die zweitwichtigste Güterposition „Maschinen“ mit einem Plus von 7,5 Prozent auf 30,4 Milliarden Euro. Auch auf die Ausfuhren „Pharmazeutischer und ähnlicher Erzeugnisse“ entfiel ein deutlicher Anteil am positiven Gesamtergebnis der Exporte. In dieser drittwichtigsten Warengruppe wurden von Januar bis September 2017 Waren im Wert von 17,8 Milliarden Euro versendet, was einem Plus von 13,5 Prozent entsprach.
Maschinen und Pharmazeutische Erzeugnisse hatten zusammen einen Anteil von rund 60 Prozent am derzeitigen Exportplus. Die Exporte von „Elektrischen Ausrüstungen“ hatten einen Wert von 10,5 Milliarden Euro. Die Ausfuhren „Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen“ lagen ebenfalls bei 10,5 Milliarden Euro. Auch sie wuchsen im Vergleich zum Vorjahr mit einem Zuwachs von 8,3 respektive 7,0 Prozent stärker.
Frankreich und Niederlande wichtigste Handelspartner in der EU
In den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stieg in den ersten neun Monaten des Jahres die Nachfrage nach Waren aus Baden-Württemberg deutlich um 4,9 Prozent auf jetzt 78,7 Milliarden Euro. Vor allem die beiden wichtigsten Handelspartner Frankreich und die Niederlande trugen mit einem Zuwachs von 8,7 respektive 9,8 Prozent maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.
Die Nachfrage aus dem Vereinigten Königreich ging um 10,3 Prozent auf jetzt nur noch 8,6 Milliarden Euro zurück.
„Die EU-Mitgliedsstaaten sind in ihrer Gesamtheit nach wie vor unser wichtigster Handelspartner. Die Stabilität der EU ist darum sehr bedeutend für uns. Unsere baden-württembergischen Unternehmen fordern angesichts des Brexit einen möglichst freien Waren-, Dienstleistungs- und Personenverkehr. Das Wirtschaftsministerium wird sich weiterhin auf allen Ebenen für diese vitalen Interessen unserer Wirtschaft einsetzen“, so die Ministerin weiter.
USA bleiben größter Abnehmer baden-württembergischer Waren
In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner Baden Württembergs kam es in den ersten drei Quartalen 2017 zu Verschiebungen. Die USA konnten ihre Position als wichtigstes Zielland baden württembergischer Exporte leicht ausbauen. Die Exporte in die Schweiz stiegen um 11,9 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Damit verwies die Schweiz Frankreich mit 11,6 Milliarden Euro auf den dritten Platz. Platz vier geht mit 10,8 Milliarden Euro an China. Das Reich der Mitte liegt jedoch nur knapp vor den Niederlanden, die ebenfalls Waren im Wert von rund 10,8 Milliarden Euro aus Baden-Württemberg bezogen. Trotz der starken Verluste liegt das Vereinigte nach wie vor auf Platz sechs in der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner.
„Die USA sind weiter unser Exportland Nummer 1, darum verfolgen wir die aktuellen Entwicklungen in den deutsch-amerikanischen Handelsbeziehungen mit größter Aufmerksamkeit. Insofern fanden meine wirtschaftspolitischen Gespräche in Washington, Alabama und Silicon Valley während meiner USA Reise genau zum richtigen Zeitpunkt statt“, so die Ministerin.
Quelle: /red mit Statistisches Landesamt und Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau