Baden-Württemberg bleibt bei Unternehmen aus dem Ausland auch während der Coronakrise ein beliebter Investitionsstandort. Nach Angaben der landeseigenen Standortförderungsagentur Baden-Württemberg International (BW_i) zog der deutsche Südwesten im vergangenen Jahr 398 ausländische Ansiedlungsprojekte an und lag damit deutlich über dem Niveau des Jahres 2019 (365 Projekte). Insgesamt sind aktuell rund 5.800 internationale Unternehmen in Baden-Württemberg ansässig. "Das sehr gute Ergebnis zeigt, dass Baden-Württemberg auch in Krisenzeiten hoch im Kurs steht. Dabei punktet das Land bei internationalen Investoren mit seiner Innovationsstärke in Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie oder Brennstoffzellenentwicklung, seinen wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen, gut ausgebildeten Fachkräften und nicht zuletzt mit seiner hohen Lebensqualität", sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.
Die Schweiz – aufgrund der Grenznähe traditionell ein enger Wirtschaftspartner des deutschen Südwestens – belegte 2020 wie in den Vorjahren auch mit 129 Projekten (2019: 111) den Spitzenplatz unter den Herkunftsländern ausländischer Investitionen. Auf den weiteren Rängen folgten die USA mit 42 (2019: 38), Österreich mit 29 (2019: 22), Frankreich mit 28 (2019: 19), Niederlande mit 25 Projekten (2019:15) und Großbritannien mit 19 Projekten (2019: 17). Während die Investitionsfreudigkeit europäischer Länder gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist, sind Investitionen aus China mit 15 Projekten um rund ein Drittel zurückgegangen (2019: 22).
Bezogen auf die für ausländische Investoren attraktivsten Branchen liegt der Maschinenbau mit 57 Projekten in Führung, gefolgt von der Informations- und Telekommunikationstechnologie (56) und der Gesundheitswirtschaft (46). "Ausländische Investoren nehmen Baden-Württembergs Stärken wahr – als Innovationsstandort Nr. 1 in Europa sind wir für all jene Unternehmen interessant, die Zukunft gestalten wollen und Lust auf neue Perspektiven haben", sagte Dr. Christian Herzog, Geschäftsführer von Baden-Württemberg International. Neben den 398 Ansiedlungen im vergangenen Jahr erfasste BW_i im Bereich der ausländischen Investitionen auch 49 Firmenübernahmen sowie 15 Minderbeteiligungen am Standort Baden-Württemberg.
Unter den ausländischen Direktinvestitionen im deutschen Südwesten aus dem vergangenen Jahr ist ein hochmodernes europäisches Entwicklungszentrum des Robotik- und Automatisierungsspezialisten Fanuc in Neuhausen bei Stuttgart. Die Investition beläuft sich auf 20 Millionen Euro. Das japanische Unternehmen beschäftigt weltweit über 7.000 Mitarbeitende und ist seit 30 Jahren in Baden-Württemberg ansässig, wo es stetig wächst. In den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der Mitarbeitenden am Standort um rund 100 auf etwa 400 gestiegen.
Weitere Beispiele und Informationen zu Investoren finden Sie hier.
Ansiedlungen 2020 nach Branchen