23 10 2017

Amazon kommt nach Tübingen

Vor knapp einem Jahr wurde in Stuttgart der Cyber-Valley-Verbund gegründet. Nun schließt sich auch Amazon an.

Der Cyber-Valley-Verbund soll der Region Stuttgart-Tübingen in den Bereichen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zu einer Führungsrolle verhelfen. „Wir wollen verhindern, dass die zweite digitale Revolution an Europa vorbeigeht“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (MPI), die Universitäten Stuttgart und Tübingen und Unternehmen aus der Industrie wie BMW, Daimler, Porsche, Bosch, ZF Friedrichshafen und auch Facebook zählen bereits zu den Mitgliedern.  Der Beitritt von Amazon gilt als großer Erfolg.
„Wir gewinnen damit einen weiteren starken Partner, der die internationale Bedeutung der Forschung auf dem Gebiet des maschinellen Lernens und Wahrnehmens im Raum Stuttgart-Tübingen noch einmal steigern wird“, so Max-Planck-Präsident Martin Stratmann. „Mit dem Einstieg von Amazon beim Cyber-Valley-Verbund gewinnt unsere Idee an Fahrt und durch einen Ausbau der KI-Forschung auch ein fruchtbares Umfeld, um Aktivitäten der Wirtschaft zu schaffen.“
Ein Beispiel für die Entwicklung von selbstständiger Software durch Amazon ist die bereits weit verbreitete Sprachassistentin Alexa. Mit dem neuen Standort in Tübingen möchte Amazon jedoch die Expertise im maschinellen Sehen ausbauen, um den menschlichen Körper digital darstellbar zu machen. Dazu soll neben der engen Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft in den nächsten fünf Jahren ein eigenes Forschungszentrum mit 100 Forschern in Tübingen eingerichtet werden. Ralf Herbrich, Direktor für maschinelles Lernen bei Amazon, ist überzeugt: „Dies belegt unser Engagement, hoch qualifizierte Stellen in der Forschung und Entwicklung für Zukunftstechnologien zu schaffen.“ Der Forschungsverbund Cyber Valley wird von jedem beteiligten Unternehmen durch rund 1,3 Millionen Euro gefördert.